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keine Vitamin-D-Mangel-Pandemie Glaubt man den Verordnungen der Ärzte, dann hat der grösste Teil der Bevölkerung seit neuestem ein akuter Vitamin D-Mangel. Denn nur so erklärt sich die Tatsache, dass sich auf den meisten Verordnungen ein Vitamin-D-Produkt befindet. Unabhängige Fachleute kritisieren dies nun. Die US-amerikanische „National Academy of Medicine“ beklagt sich, dass ihre Empfehlungen zum Umgang mit Vitamin-D missverstanden wurden. Dies habe nun zu den vielen Verordnungen geführt, was jedoch unsinnig sei. Die Akademie macht vielmehr darauf aufmerksam, dass sie die Ansicht vertrete, dass ein Vitamin-D-Screening bei Gesunden nicht angebracht sei. Für die individuelle Beratung von Personen/Patienten empfehlt die Akademie statt eines massenhaften Screenings der Vitamin-Werte und ungerechtfertigter Supplementierung mit Tabletten die richtige Auswahl ihrer Nahrungsmittel. In Zukunft solle deshalb der Vitamin-D-Gehalt von Nahrungsmitteln auf allen Packungen angegeben werden. Die praktischen Empfehlungen der Akademie lauten, dass bei offensichtlich gesunden Personen/Patienten Vitamin-D-Werte nicht gemessen werden sollen, da ein Vitamin-D Mangel unwahrscheinlich sei. Risikofaktoren für Vitamin-D--Mangel seien, wie allgemein bekannt, das Leben älterer Menschen in Heimen, Osteoporose, intestinale Malabsorption und Behandlung mit Antiepileptika etc. Hier sei, ebenso wie natürlich bei Verdacht auf Osteomalazie, die Messung sinnvoll. Eine Behandlung ist laut Akademie dabei erst notwendig, wenn der 25-Hydroxyvitamin-D-Wert im Plasma unter 12,5 ng/ml fällt. |