Seit Jahren fordern Fachleute, dass Avandia , resp. Avandamet, vom Markt muss. Schon bei der Einführung vor 10 Jahren beurteilte der Herausgeber des arzneimitteltelegramm, Wolfgang Becker-Brüser Avandia als „Bedenkliche Neuerung“. Wegen der Risiken wie „lebensbedrohlicher Herzinsuffizienz“ konnte Becker-Brüser die Markteinführung nicht nachvollziehen. Andere unabhängige Fachleute beurteilen das Produkt ebenfalls kritisch. pharma-kritik forderte zum Beispiel, dass man das Produkt nur zurückhaltend einsetzt
In der Zwischenzeit gibt die Europäische Zulassungsbehörde EMA den Kritikern Recht. Am 23. September teilte EMA mit, dass Rosiglitazon seine Zulassung verliert. Und die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zeitgleich mit der EMA entschieden, die Präparate mit dem Wirkstoff Rosiglitazon unter sehr strengen Bedingungen, welche die Anwendung nur noch in wenigen Einzelfällen zulassen, auf dem Markt zu belassen.
Die Entscheide der EMA und FDA gelten jedoch nicht für die Schweiz. Hier beurteilt Swissmedic die Medikamente. Und hier hat man nach Zögern entschieden. Auch in der Schweiz verlieren die Produkte ihre Zulassung.
Für betroffene Patienten gilt: Keine Panik. Wer bis jetzt keine Probleme mit dem Wirkstoff hat, der wird das Medikament bis zum nächsten Arztbesuch auch noch vertragen. Und dann gilt es, mit dem Arzt nach einer Alternative zu suchen. Gefährlich ist es, das Medikament einfach ohne Alternative abzusetzen. Denn dann besteht die Gefahr, dass der Blutzucker „entgleist“. Die Folgen der Entgleisung können grösser sein wie das Risiko der Therapie mit Rosiglitazon.

Betroffene Produkte: Avandia, Avandamet

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